Kognitive Therapie

Die Grundannahme dieser Therapie ist es, dass Gefühle und Verhalten eines Menschen von der Art seiner Gedanken und Ideen bestimmt wird. Je nachdem, welche früheren Erfahrungen ein Mensch gemacht hat, interpretiert er spätere Erlebnisse. Kennzeichnend für depressive Menschen ist beispielsweise, dass sie ihre Situation und ihr Erleben grundsätzlich negativ einschätzen, weil sie möglicherweise bereits in ihrer Kindheit Denkmuster erworben haben, die  ihnen keinen andern Spielraum mehr lassen. Zum Beispiel kann ein Kind das Denkmuster erwerben: „Nichts was ich tue, ist gut genug.“ Möglicherweise schlummert diese Vermutung lange im Unterbewussten, bis sie eines Tages durch ein äusseres Ereignis, zum Beispiel eine Kündigung oder eine Trennung, aktiviert wird.

Mit der Kognitiven Therapieform unterstütze ich den Klienten oder die Klientin, diese Denkmuster zu erkennen, ihren Realitätsgehalt zu überprüfen und allenfalls zu korrigieren. Aaron Beck hat einige Grundannahmen aufgelistet, die zu Depression führen können:

  • Um glücklich zu sein, muss ich bei allem, was ich unternehme, Erfolg haben.
  • Um glücklich zu sein, muss ich immer von allen Menschen geliebt werden.
  • Um geliebt zu werden, muss ich es immer allen recht machen.
  • Wenn ich einen Fehler mache, bedeutet das, dass ich unfähig bin.
  • Wenn jemand anderer Meinung ist als ich bedeutet das, dass er mich nicht mag.
  • Mein Wert als Mensch hängt davon ab, was andere von mir denken.
  • Ich kann ohne dich nicht leben.

Menschen merken in der Regel nicht, welche Denkmuster ihr Leben bestimmen. Sie ziehen ihre Annahmen über sich und die Mitwelt nicht mehr in Zweifel sonder halten sie für die Wahrheit. Diese Grundannahmen führen dann zu kognitiven Irrtümern, die ein psychisches Leiden auslösen und aufrecht erhalten können. Diese Menschen neigen zu Verallgemeinerungen und einem Denken in Stereotypen. Die Betreffenden sind nicht mehr in der Lage, all jene Situationen wahrzunehmen, die von ihrer Grundannahme abweichen: Sie nehmen selektiv wahr.

In der therapeutischen Arbeit werden diese einengenden Grundannahmen überprüft, Ursachen und Folgen bearbeitet und neue Denkansätze entwickelt. Diese werden in experimentellen Übungen umgesetzt und dadurch Veränderungen im Empfinden, Erleben und Erfahren ermöglicht.

Weitere Infos. unter: www.sgvt-sstcc.ch