Diese Ansätze lassen sich auf Freuds theoretische Konzepte zurückführen, nach welchen die Wurzeln für psychosomatisches Leiden in der frühen Kindheit liegen. Früher Objektverlust – in Form von mangelnder Fürsorge, Liebe, Schutz und emotionaler Wärme oder traumatisierende Enttäuschungserlebnisse und dadurch bedingte narzißtische und abhängig gestörte Persönlichkeitsfunktionen gehen demnach der Entwicklung eines somatischen Leidens voraus. Bei dieser Konzeption resultiert aus Mangel- und Verlusterfahrungen ein Aggressionspotiential und ein innerpsychischer Konflikt welche unterdrückt oder verdrängt werden. Anstatt gegen aussen auszudrücken, richtet der Patient die Aggression gegen das Selbst, z.B. durch Abwertung, Selbstkritik und übertriebene Schuldgefühle.
Die psychoanalytische Theorie geht davon aus, dass die innerpsychischen Konflikte fortbestehen, bis die relevanten unbewussten Kräfte bewusst gemacht und unter die Kontrolle des Ichs gestellt werden. Mit Hilfe von Einsicht können demnach Schwierigkeiten rechtzeitig erkannt und bewältigt und Konflikte aufgelösst werden. Einsicht, Konfliktbewältigung und Veränderung der Persönlichkeitsstruktur sind die Hauptziele der psychodynamisch orientierten Therapie. Es wird erwartet, dass sich durch diese Veränderung die Symptome reduzieren und die sozialen Beziehungen verbessern werden.
Interpretationen haben in der psychoanalytischen Arbeit grosse Bedeutung. Sie beziehen sich in den neueren Ansätzen, – insbesondere der Kurztherapien – mehr auf die gegenwärtigen Probleme der Patientin. Im Gegensatz zur KT oder VT zielt die analytische Psychotherapie nicht primär auf die Reduktion der Symptome. Sie will die Einsicht des Klienten in seine Konflikte und Verhaltensmuster fördern.
Als therapeutische Mittel werden die Übertragung (unbewusste Projektionen auf den Therapeuten) und der Widerstand (Vermeidung, nicht wahr haben wollen von schmerzlichen Gefühlen) der Patientin bearbeitet. Im analytisch orientierten Therapieverlauf soll es zur Regression (Zurückversetzung) des Patienten auf die Ebene der in der frühen Kindheit erlebten Konflikte kommen. Mit Hilfe der Therapeutin sollen dadurch neue Lösungsmöglichkeiten für diese Konflikte gefunden werden.
Durch Interpretationen zeigt der Therapeut die zu Grunde liegende Ursachen von Gefühlen und Verhaltensmuster auf. Die interpretierende und reflektierende Rolle des Therapeuten ist in der klassischen Analyse verbal zurückhaltend, neutral und abstinent. Diese Rolle hat sich jedoch in den neueren Ansätzen im Sinne einer aktiv unterstützenden Haltung der Therapeutin gewandelt.